Besuch im Polizeirevier Merseburg

Ein Nachmittag voller spannender Einblicke und lehrreicher Erfahrungen

Am 25.03. durften unsere Kinder das Polizeirevier in Merseburg besuchen.

Der Besuch begann mit der Möglichkeit, einen echten Polizeibus von innen zu erkunden. Von den Blaulichtern bis zu den verschiedenen Ausrüstungsgegenständen war es für die Kinder faszinierend zu sehen, wie die Polizei arbeitet. Doch das war erst der Anfang.

Die kleinen Besucher hatten auch die Möglichkeit, die Einsatzkleidung der PolizistInnen anzuziehen.

Einer der Höhepunkte des Tages war zweifelsohne der Vortrag über Mobbing und wie man damit umgeht. Die Polizisten gaben den Kindern wertvolle Einblicke und Tipps, wie man Mobbing erkennen und dagegen vorgehen kann. Es war eine Gelegenheit, nicht nur etwas über Polizeiarbeit zu lernen, sondern auch etwas über ein gutes Miteinander.

Der Besuch im Polizeirevier Merseburg war für alle Beteiligten eine bereichernde Erfahrung. Unsere Jumpers-Kinder nahmen ein neues Verständnis für die Arbeit der Polizei und wichtige Erkenntnisse zur Mobbingprävention mit nach Hause.

Ein herzliches Dankeschön geht an das Polizeirevier Merseburg für die Gastfreundschaft und die Bemühungen, diesen Tag zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen.

Wir freuen uns schon auf weitere spannende Abenteuer mit den Kindern des Jumpers-Standortes Merseburg!

Bildungskrise

10 Uhr morgens. Masha ist auf dem Heimweg. Heute hatte sie zwei Stunden. So wie jeden Tag. Sie ist schon 8 Jahre alt. Vor einigen Jahren wurden Kinder wie Masha eingeschult und meistens lernten sie in der Klassengemeinschaft sehr schnell Deutsch. Weil es in diesem Viertel aber zu viele Kinder wie Masha gibt und zu wenig LehrerInnen, geht sie nun in eine der Nuller-Klassen. Eine Art Vorschule, aber nur zwei Stunden am Tag. Masha spricht immer noch so gut wie kein Wort Deutsch. Ein weiteres Beispiel ist Ayla. Sie hat es sogar auf das Gymnasium geschafft. Wir sind sehr stolz auf sie, aber aufgrund des Lehrerkräftemangels fallen viele Stunden aus. Darunter leiden auch die schulischen Leistungen und Ayla macht sich ernsthaft Sorgen, ob sie so ihr Abitur schafft. Letztes Jahr haben die Schüler sogar für mehr Unterricht demonstriert. Und dann gibt es da noch Tjark. In der ersten und zweiten Klasse war Mathe sein Lieblingsfach. Zahlen liegen ihm. Doch ab der 2. Klasse beginnt das Multiplizieren. Tjark versteht, wie man es rechnet, aber er braucht viel zu lang um 7×8 auf einem Schmierzettel mit 7+7+7+7 auszurechnen. Das Einmaleins muss man einfach auswendig lernen. Heute ist Tjark in der 4. Klasse und Mathe ist sein „Hass-Fach“. Schade, denn eigentlich hätte er das Potenzial dafür gehabt.

Wir erleben engagierte Lehrerkräfte und SchulsozialarbeiterInnen, doch die Klassen sind sehr groß und immer mehr Kinder fordern einen höheren Betreuungsaufwand. Dazu kommt, dass aufgrund einer sehr starken Segregation in Schwerin manche Schulen, wie die in unserem Viertel, besonders extremen Belastungen standhalten müssen. Manchmal können Eltern das ausgleichen. Viele Kinder sind jedoch damit allein. Wir Jumpers-MitarbeiterInnen können ein bisschen helfen. Gemeinsam mit den Kindern machen wir Hausaufgaben, strukturieren Lerninhalte und nehmen uns auch gern noch ein bisschen mehr Zeit die Photosynthese zu erklären oder Vokabeln abzufragen. Masha, Ayla und Tjark kommen regelmäßig, aber eine gut aufgestellte Schule können auch wir nicht ersetzen.

EMMMMMAAAAA!!!

„So heiße ich“, ist meine Antwort auf diesen Ausruf, doch eigentlich steckt mehr dahinter. Ich glaube jede Person, die selbst Kinder hat oder ein Vertrauensverhältnis zu jenen pflegt, kennt diese Situation: Ich brauche jetzt einen Becher Wasser, aber Hilfe beim Lesen wäre auch nicht schlecht Ich kann mich allerdings nicht konzentrieren, weil der Wunsch nach einem Gespräch über den heutigen Schultag auf der Seele brennt. Außerdem habe ich mich schon den ganzen Tag darauf gefreut, mit meinen Freunden ein neues Spiel auszuprobieren und ganz tief im Inneren brauche ich doch eigentlich nur Zeit und Zuwendung. Wenn wir diese Bedürfnisse um ein 40-faches nehmen, sind wir bei einem typischen Dienstag auf dem Dreesch bei Jumpers. Es wird gewuselt, getuscht und aus einer kleinen Jumpers-Familie mit 20 Kindern ist eine Großfamilie, mit mehr als 50 Kleinen und Großen Individuen, gewachsen. Während wir versuchen jeder Persönlichkeit gerecht zu werden, müssen wir uns eingestehen, mit zwei Mitarbeitenden Jumpers zu öffnen ist schon lange nicht mehr möglich. Jede professionelle Ressource, welche uns zur Verfügung steht, versuchen wir zu nutzen. Schließlich wollen wir zur Lösung gesellschaftlicher Probleme und einer kulturell zukunftsfähigen Gesellschaft beitragen. Doch wie, wenn das Geld für Mitarbeitende fehlt? Besonders in Zeiten von Leistungsdruck und Zukunftsängsten wollen wir jungen Menschen einen Raum bieten, an dem sie sich geachtet fühlen und in Ihren eigenen Potenzialen gefördert werden. Durch eure tatkräftige Unterstützung und finanzielle Hilfe gelingt uns das auch weiterhin. Danke!

Mein Utopia

Ein Ort an dem mein größter Wunsch nach Gerechtigkeit, Frieden oder Stille Wirklichkeit sein kann. Das klingt fast wie ein Werbeslogan eines paradiesischen Feriendomizils, welches mit totaler Entspannung und Zufriedenheit wirbt. So oder so ähnlich ist eine Utopie auch gedacht, sie spiegelt, wonach unser Herz am meisten ruft. Um über dieses Thema, mit den Kindern in Gespräch zu kommen, malten wir unsere Perfekte Welt. Neben Wünschen wie: „In meiner Welt streitet sich niemand – alle sind lieb zueinander.“ Oder Fantasien, in denen wir alle auf einem Bauernhof leben und stundenlang ausreiten können, gab es auch Utopien, welche uns als Mitarbeitenden kurz den Atmen raubte. So erzählte ein Junge: „In meiner Welt ist Essen ganz günstig! Dann kann Mama immer genug für uns alle kaufen und muss sich nie wieder Gedanken darum machen. Vielleicht geht es Ihr dann besser.“

Während wir dieses Schicksal versuchen aufzugreifen, stürmt er rein. Yusra ist schlecht gelaunt und voll geladen. Er lässt sich doch in ein kurzes Gespräch verwickeln, in dem wir ihm erklären, was es mit den Utopien auf sich hat. Da bricht es aus Yusra heraus: „In meiner Welt, da wäre ich ganz allein!“ sein Schreien lässt uns alle verstummen. „Ihr wärt alle nicht da! Ich bin auf einer einsamen Insel und niemand stört mich, ich habe so viel Platz, wie ich möchte!!“ Ein Wunsch, der ernster nicht sein könnte. Schließlich leben er, seine drei Geschwister sowie Mama und Papa in einer 3-Zimmer-Wohnung. So traurig diese Geschichte auch zu sein scheint, gibt uns ein Gedanke Hoffnung: Du darfst zu Jumpers kommen! Auch bei uns ist es manchmal laut und trotzdem darfst du zu uns kommen und gesehen sein. Wir dürfen dir einen Raum geben, du entscheidest, ob du heute lieber quatschen willst mit deinen Freunden oder dich in eine Ecke verziehst, um dort für dich allein einen Comic liest. Wir dürfen dein kleines Stück Utopia sein.

Große Welt Politik im kleinen Schwerin

Hassan schleudert den Ball mit aller Kraft einmal quer übers Feld. Er will gewinnen. Bis jetzt lief das Zweifelderballspiel leider nicht so gut für seine Mannschaft. Umso ehrgeiziger fängt und wirft er nun den Ball. Dabei vergisst er leider, dass seine Mitspiele zwei Köpfe kleiner als er sind und auch nur halb so stark. Wer kann weicht aus, doch Sascha kann nicht ausweichen. Mit voller Wucht erwischt ihn der Ball mitten im Gesicht. Weinend geht er zu Boden.

So eine Situation ist immer blöd. Schnell kochen die Gefühle hoch. Im Sport passieren Unfälle und Kinder wie Hassan müssen lernen ihren Ehrgeiz zurückzunehmen. Doch seit einigen Monaten werden solche Konflikte von noch einer Ebene durchzogen. Hassan ist Afghane, Sascha Ukrainer. Die ukrainischen Kinder rennen zu Sascha, wollen ihn schützen und verteidigen. Als sie sich gegen Hassan richten, stellen sich ihm ein paar der syrischen Kinder zur Seite. Es wird gepöbelt und geschubst. Die Mitarbeiterinnen gehen dazwischen. Halten die Streitparteien auseinander und versuchen zu vermitteln. Im Anschluss diskutieren wir über Putin, Israel und über syrische und ukrainische Flüchtlinge. Die Kinder haben zu allem eine klare Meinung. Immer gibt es den einen Bösen und der andere, der sich nur wehrt. Fakten, Halbwahrheit und Fakenews mischen sich teilweise zu völlig abstrusen Weltvorstellungen.

Doch was haben Putin und die Hamas mit unserem Zweifelderballspiel zu tun? Eigentlich gar nichts und doch bestimmen sie unseren Jumpersalltag. Hier treffen Weltanschauungen aufeinander. Hier sind Kinder, die große Weltpolitik live miterlebt haben, die unter ihr gelitten haben und die einen Schuldigen für ihr Leid wissen wollen. Wir Mitarbeiter können immer nur erklären, aufklären, vermitteln und um Mitgefühl werben. Und manchmal gelingt es uns.

Hassan hat sich bei Sascha ehrlich entschuldigt.

Unser Patenkind Fabiola aus Ruanda

Schauen wir die Nachrichten, kann das schonmal ein ziemlich unangenehmes Ohnmachtsgefühl in uns auslösen. Wir hören von Armut, Kriegen und Hungersnöten, von Kindern am Existenzminimum. Diese Ungerechtigkeit bringt uns manchmal in die Verzweiflung und lässt uns ratlos zurück. Was kann ich tun? Wie kann ich helfen?…

Die Stiftung Hoffnungsträger ruft dazu auf, es nicht bei diesem Ohnmachtsgefühl zu belassen. „Verändere die Welt für ein Kind“.

Mit unserem Patenkind Fabiola aus Ruanda haben wir seit Januar 2024 das Privileg ein Kind mit ausreichend Nahrung und Bildung zu versorgen. Mittels Pfandflaschen und Kleingeld sammeln wir zusammen mit unseren Kindern monatlich 30€ für Fabiola. Zusätzlich dazu malen die Kinder ihr gerne Bilder und schreiben liebe Briefe. Vieles Weitere an Aktionen, wie beispielsweise der Ruanda-Projekttag, sind für die Zukunft geplant.

Wir sind begeistert von der Hilfsbereitschaft und Großzügigkeit unserer Kinder. Die, die selbst so wenig haben, sehnen sich danach etwas von ihrem Besitz abzugeben und zu unterstützen, wo sie können. Die Kinder hatten direkt von Anfang an ein großes Herz für Fabiola und ihre Umstände. Nahezu täglich fällt unter den Kindern ihr Name. Sie tauschen sich darüber aus, wie es Fabiola wohl aktuell geht und was sie braucht.

Fabiola ist bereits ein fester und wichtiger Bestandteil der Jumpers-Salzgitter-Familie, welcher nicht mehr wegzudenken ist.

Vanessa Schanz

Verabschiedung von Alisa und Luisa

Wir verabschieden uns von Jumpers! Wir geben unsere Stellen ab, ziehen weiter und beginnen einen neuen Lebensabschnitt. Alisa wird im Mai ein Kind bekommen und für einige Zeit Vollzeit-Mama sein. Luisa wird sich beruflich verändern und zukünftig in einer Schule arbeiten.

Dankbar blicken wir auf die letzten Jahre und unsere Jumpers-Zeit zurück. Wir haben viel erlebt, viel gelernt, weitergeben dürfen und sind so vielen wunderbaren Menschen begegnet. Mit allen Höhen und Tiefen hatten wir eine sehr gute Arbeitszeit, Team-Gemeinschaft und haben in allem einen großen Segen erleben dürfen.

Wir wünschen uns, dass Jumpers in Offenbach weiterhin ein Ort für Kids bleibt, an dem sie sich gesehen, geliebt und wertgeschätzt fühlen. Wir wünschen uns, dass die Türen weiterhin offen sind und das Wohnzimmer gefüllt bleibt. Wir wünschen uns, dass Gott weiterhin seinen Segen auf das Projekt legt und es mit dem versorgt, was gebraucht wird!

Wir wünschen uns außerdem, dass ihr weiterhin ein Teil von Jumpers in Offenbach bleibt. Bleibt dabei! Auf diesem Wege wollen wir uns bei euch für alle Unterstützungen in den letzten Jahren bedanken. Wir durften Partnerschaften knüpfen, Netzwerke bilden und von den Ressourcen anderer profitieren.
Von Herzen – vielen Dank!

Solange die Leitungs- und Vertretungsfrage hier noch nicht endgültig geklärt ist, wird es von den aktuellen Mitarbeitenden von Jumpers Offenbach eine tägliche Hausaufgabenhilfe für die Kids geben.

Wir wünschen euch alles Gute & Gottes reichen Segen.
Wir freuen uns, wenn wir uns wieder begegnen!
Alisa & Luisa

Der tanzende Januar

Im neuen Jahr begann das Fest für Thomas, klar
Kindergeburtstagsspiel, Neustart war da.

Finn’s Party 2.0, Spiele, Musik, Tanz im Licht
Magdalena verabschiedet, Gott begleitet uns, sicher und schlicht.

Beim Backen, Tischtennis, Fußball voller Schwung,
Parcour und Basteln, der Spaß hält jung!

Zeugnisferien

In der Mitte des Schuljahres dürfen sich niedersächsische Kinder über zwei Tage Zeugnisferien freuen. Um diese begrenzte Zeit bestmöglich zu feiern, starteten wir mit einer Schatzsuche rund um unser Kinder- und Familienzentrum. Gefunden wurden die kostbaren „Edelsteine“ und Süßigkeiten dann im Kartoffelbeet unseres Jumpers-Gartens.

Den zweiten Tag widmeten wir unserem „neuen“ Patenkind der Hoffnungsträgerstiftung. Gemeinsam sammeln unsere Jumpers-Kinder nun monatlich 30 Euro, um ein Mädchen aus Ruanda finanziell zu unterstützen. Dafür bauten wir gemeinsam einen hauseigenen „Pfandautomaten“ sowie eine Spardose. Unsere Lifetime-Mädchen schrieben und malten ihr Briefe, die ihr Mut und Hoffnung schenken sollen: „Du bist so schön!“

 

Großzügige Unterstützung für Kinderträume

Wir bedanken uns aufrichtig bei unserem Oberbürgermeister Sebastian Müller-Bahr und dem Kammerchor der Neuapostolischen Kirche in Merseburg für ihre maßgebliche Unterstützung unseres Stadtteilprojekts.

Beim vergangenen Benefizkonzert 2023 des Kammerchors der Neuapostolischen Kirche in Merseburg wurde ein Spendenmarathon veranstaltet. Dadurch konnte für uns ein beträchtlicher Ertrag gesammelt werden. Mit diesem Geld können wir in 2024 unsere neuen Räume, die uns freundlicherweise von der TAG Wohnen bereitgestellt wurden, teilweise mit dringend benötigten Möbeln ausstatten.

Dank dieser großzügigen Unterstützung können wir außerdem tolle und aufregende Ausflüge für die Kinder finanzieren. Diese Ausflüge fördern Bildungsaspekte und stärken das Gemeinschaftsgefühl der Kinder.

Die Spende wird unser Wirken hier in Merseburg-Süd nachhaltig und positiv beeinflussen. Wir bedanken uns herzlich für diese wertvolle Unterstützung!