Bildschirmzeiten
Wissen Sie, wie viel Zeit Sie am Handy oder vor irgendeinem anderen Bildschirm verbringen? Bei den meisten von uns wird es wohl die empfohlene Tageshöchstzeit von zwei Stunden überschreiten. Es fällt vielen Menschen zunehmend schwer, ihre Zeit offline zu füllen. Dieses Problem macht auch vor unseren Jumperskindern nicht halt. Deshalb haben wir gemeinsam mit dem EC-Mecklenburg eine Schulung zum Thema „Handyzeit“ bei uns veranstaltet. Mit verschiedenen Methoden kamen wir ins Gespräch. Die meisten Kinder nutzten schon als Kleinkinder die Handys der Eltern zum Spielen und Videos schauen.
Mit der Einschulung bekamen viele Kinder ein eigenes Handy, weil die Eltern im Notfall für ihre Kinder immer erreichbar sein wollen. Daniel Grosche, der aktuelle BFDler des ECs und studierter ITler, beriet die Kinder zum Thema Sicherheitseinstellungen und Umgang mit unangebrachten Nachrichten bzw. mit Nachrichten von Unbekannten. Manches Kind ließ ihn auch mal ein Auge auf sein Handy werfen. Gerade unter den Jungen gab es viele Kinder, die regelmäßig von Fremden angeschrieben werden, teilweise sogar mit sehr unangenehmen Inhalten. Daniel zeigte den Kindern, wie sie Personen melden und blockieren können. Ein Virenschutzprogramm hatte fast keines der Kinder.
Am Ende des Tages waren 22 Kinder bei unserer Schulung und wir gehen mit sehr gemischten Gefühlen nach Hause. Nur zwei Kinder hatten eine Zeitsperre, die das Handy nach zwei Stunden ausgehen lässt. Die anderen verbringen schockierend viel Zeit am Handy. 8 Stunden täglich war keine Seltenheit. Ein Kind brachte es sogar auf 11 Stunden jeden Tag. Davon allein 27 Stunden YouTube in der letzten Woche. Ich frage mich, was das für eine Kindheit ist, die zu großen Teilen digital stattfindet.
Ein paar Wochen später treffe ich den Jungen mit dem besonders hohen Handykonsum. Ich frage mal nach. Er lacht verlegen. Dann zeigt er mir ganz stolz seine aktuelle Statistik. In der letzten Woche hat er täglich 1,5 Stunden weniger am Handy verbracht. Er fand 11 Stunden auch ein „bisschen krass“.